Jetzt handeln, nicht erst in der kalten Jahreszeit
Die stellvertretende FDP-Kreisvorsitzende, Mutter zweier schulpflichtiger Kinder und Vorsitzende des Elternbeirats des Otto-Hahn-Gymnasiums in Ludwigsburg, Stefanie Knecht fordert die Schulträger auf: "Das Thema mobile Luftfilter für Klassenräume muss bei den Schulträgern jetzt zur Chef-Sache gemacht werden. Wenn die kalte Jahreszeit erst begonnen hat, ist es zu spät."
Ich erinnere an die Situation vor knapp einem Jahr, als es hieß „Schulen werden als letztes geschlossen und als erstes wieder geöffnet“ – es gibt Jugendliche zwischen Klasse 7 und 10, die erst nach den Pfingstferien das erste Mal wieder Präsenzunterricht hatten – nach 5 ½ Monaten!
Die zum Teil katastrophalen Auswirkungen auf Psyche, soziale Bindungen, Entwicklung und Lernfortschritt sind uns allen bekannt. Insbesondere Kinder aus sozial schwächeren Familien werden abgehängt, die Bildungsschere geht weiter auseinander.
Kein Kind, kein Jugendlicher darf in unserem Land zum Verlierer in der Pandemie werden.
Erst gestern berichtete die Ludwigsburger Kreiszeitung (LKZ) auf der Titelseite mit der Überschrift: „Distanzunterricht so wenig effektiv wie Ferien“ über die Studie von Forschern der Goethe Universität von Frankfurt, die meine Warnung von letzten Donnerstag bestätigen, dass die Bildungsschere immer weiter auseinander geht.
Ebenso bedeutet Wechselunterricht keine Verbesserung, und dies wird Ihnen jeder Lehrer und Schüler bestätigen. Lehrkräfte können sich, auch aufgrund mangelnder digitaler Ausstattung, nicht gleichermaßen um Schüler in Präsenz und zu Hause kümmern.
Ein Solidarpakt für die junge, nachfolgende Generation muss daher dringend geschnürt werden, damit BW endlich ein zukunftsorientiertes und bildungsfreundliches Musterland wird.
Neben dem Ausbau der nach wie unzureichenden digitalen Infrastruktur an unseren Schulen benötigen wir zusätzlich zu den AHA+L Regeln, einer funktionierenden Teststrategie und v.a. digitalen Nachverfolgung, auch Luftfilteranlagen und schnell einsetzbare mobile Luftreiniger. Ich bin überzeugt: wir brauchen intelligente, innovative Lösungen, - dazu zählen Hepa-14-Luftreiniger - um die Pandemie in den Griff zu bekommen, denn wir werden noch lange mit Covid19 und dessen Mutationen leben müssen.
Man muss sich schon die Frage stellen: "Was sind uns Kinderrechte wert?" Das „Recht auf Bildung“ ist ein ganz zentrales Kinderrecht!
Wenn ich manche Debattenbeiträge höre, dann kommen in mir Zweifel auf, ob wir hier nur eine Scheindebatte führen oder es mit den Kinderrechten ernst meinen.
Die Wirksamkeit von Luftfiltern – unabhängig von der Art der Mutationen – ist unbestritten.
Die stetig wachsende Zahl von Untersuchungen und Studien zeigen dies.
Aber auch die Rufe nach Luftreinigern werden immer lauter.
So war es im April die „Deutsche Gesellschaft für Aerosolforschung“. Sie hat in ihrem offenen Brief an die Politik vom 11.4.21 die fünf „goldene Regeln zur Infektionsvermeidung“ aufgestellt.
Die Autoren nennen unter mehreren Maßnahmen, auch: „Raumluftreiniger und -filter überall dort zu installieren, wo Menschen sich länger in geschlossenen Räumen aufhalten müssen – etwa in Pflegeheimen, Büros und Schulen.“
Am vergangenen Donnerstag Abend schloss sich die „Deutsche Gesellschaft für Immunologie“ an. Der Generalsekretär der Gesellschaft, Carsten Watzl sagte in einem Interview vor dem Hintergrund der Ausbreitung der sog. Delta-Variante, „dass man sich spätestens jetzt an Konzepte wie Luftfilter machen müsse, um nicht im Herbst wieder die Schulen zumachen zu müssen.“ Ähnliche Forderungen vernehmen wir vom Kinderschutzbund und von anderen Organisationen.
Aber was sind denn die Konzepte der Landesregierung fünf Wochen vor den Sommerferien, damit die Schulen im Herbst nicht wieder geschlossen werden? Haben die Staatskanzlei und die zuständigen Ministerien in Stuttgart dazugelernt?
Wann dürfen wir mit Konzepten oder Fördermitteln für mobile Luftreiniger rechnen?
Die FDP Fraktionen im Bundestag und Landtag haben vergangenen November Anträge für mobile Luftreiniger gestellt. Geschehen ist bisher nichts.