Nachhaltige Stromerzeugung durch ein Wasserkraftwerk von 1899

Helena Herzig und Jon Buchmüller besuchen Wasserkraftwerk in Oberriexingen

Oft ist man am Wasserkraftwerk Oberriexingen vorbeigelaufen oder geradelt, so war das Interesse groß, hier mehr zu erfahren. Der Einladung von Jon Buchmüller, Vorsitzender des FDP Ortsverbandes Vaihingen-Sachsenheim, waren eine Reihe von FDP Mitgliedern gefolgt, darunter Kreistagsmitglied Karl Willig, Vorstand Jochen Nigge aus Sersheim, Pressesprecherin Dagmar Holzberg sowie FDP-Mitglieder aus Oberriexingen und Riet.

Die EnBW, als Betreiberin des Wasserkraftwerkes, wurde vertreten durch Ulrich Janischka, Leiter Landespolitik und Grundsatzfragen, Konrad Stockmeier von Netze BW und Tobias Schlageter, Leiter des Bereichs Wasserkraft Süd BW, der die Führung vorbereitet hatte.

„Nach der Landtagswahl 2026 wird es Veränderungen in der Landespolitik geben“, meinte Ulrich Janischka. „Deswegen sind wir sehr interessiert, von den politischen Parteien zu erfahren, welche Vorstellungen sie zur Energiepolitik haben und ihnen Informationen weiterzugeben.“
Frank Bonath MdL, Sprecher für Energie und Umwelt der FDP Landtagsfraktion erklärte sein Interesse an der heutigen Veranstaltung: „Wasserkraft ist eine wichtige heimische erneuerbare Energiequelle und trägt wie andere auch zur nachhaltigen Stromerzeugung bei.“
Die Landtagskandidatin der FDP im Wahlkreis Vaihingen, Helena Herzig, auch Mitglied im FDP Landesvorstand, macht ihren Bachelorabschluss im Studienfach Nachhaltigkeit: „Eine effiziente, nachhaltige Energiepolitik ist für die Bürger von großer Bedeutung. Deswegen finde ich den Termin heute bei der Wasserkraft sehr wichtig.“

Foto (von Jochen Nigge): Jon Buchmüller (1.v.l.), Helena Herzig (3.v.l.), Tobias Schlageter (4.v.l.) sowie Frank Bonath MdL (5.v.l.)

Das Wasserkraftwerk Oberriexingen steht seit 1899 für Energie aus Wasserkraft. Bereits 1856 stand auf dem Gelände eine Mühle, die auch als Sägewerk arbeitete. Diese wurde im Jahr 1895 von Karl Kaltschmid in ein Elektrizitätswerk umgebaut, 1899 wurde mit zwei Francisturbinen zum ersten Mal elektrische Energie produziert. 1945 wurde das Kraftwerk gesprengt, die Gründungsturbine wurde später repariert und ist heute als Museumsmaschine zu besichtigen. Zur effektiveren Nutzung des Potentials an der Enz wurde 1994 eine neue Turbine in Betrieb genommen.

Insgesamt hat alleine der Neckar 27 Staustufen, Schleusen für die Schifffahrt und Wasserkraftwerke. Tobias Schlageter erklärte den komplexen Vorgang: „Die Schifffahrt hat Vorrang und braucht ausreichend tiefes Wasser. Die Energiegewinnung über die Wasserkraft erfolgt deshalb in den Grenzen, die die Schifffahrt vorgibt. Das ist die Hauptaufgabe der Kraftwerke, das Produkt Energie ist zusätzlich.“ Beim Rundgang erfuhren die Gäste viel über die Funktion der neuen Fischaufstiegshilfen (Fischtreppen), der Rechen und die Entsorgung ihrer Abfallprodukte und über die vielen verschiedenen Zuständigkeiten, Vorschriften und Forderungen: z.B. der Fischereibehörde, der Naturschutzbehörde, des Bundesschifffahrtsamts, des Umweltministeriums.

Eine Frage an Tobias Schlageter, der die Wasserkraft im Bereich Süd BW verantwortet, war Helena Herzig wichtig: „Ist Ihre Aufgabe anspruchsvoller geworden wegen der Veränderung des Klimas? Bei zu wenig Wasser oder zu viel Wasser?“ Nichtvorhersehbarer Starkregen sei schwierig, war die Antwort, insgesamt aber seien große Wassermengen besser zu händeln, bei zu wenig Wasser gebe es eben keine Energie. Auch nach dem positiven Resümee und Dank von Jon Buchmüller setzten sich noch lebhafte Diskussionen zur Energiepolitik fort.

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